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Ein kurzer Einblick in die am häufigsten verwechselten Komplikationen

Komplikationen im Vergleich

29.06.2023

Ein kurzer Einblick in die am häufigsten verwechselten Komplikationen

Komplikationen sind Zusatzfunktionen in mechanischen Uhren, die über das gängige Anzeigen der Zeit hinaus gehen. Dabei unterscheidet man zwischen den sogenannten kleinen Komplikationen, wie Datum, Wochentag oder zweite Zeitzone, und den grossen Komplikationen, die deutlich komplizierter in der Anfertigung sind. Zu diesen gehören der ewige Kalender, die Minutenrepetition und das Tourbillon. Solche grossen Komplikationen sind die Königsklasse der Haute Horlogerie und nur die begabtesten Uhrmacher in den Manufakturen setzen die einzelne Teile eines solch komplizierten Werks zusammen.

Wir stellen Ihnen hier einiger davon vor, welche oft sogar von Uhrenenthusiasten verwechselt werden:

 

Chronograph:

Der Chronopraph dient zum Messen von Zeitspannen, welche man zum Teil bis zu mehreren Stunden und manchmal auf Hundertstelsekunde genau stoppen kann. Dafür dienen eine oder mehrere Drücker an der Seite des Gehäuses. Ausserdem können dank auf der Lünette angebrachter Skala weitere Berechnungen ausgewertet werden: 

  • Pulsometer: Um die Pulsfrequenz zu ermitteln
  • Tachymeter: Das Messen von Geschwindigkeit
  • Telemeter: Die Entfernung des Gewitters berechnen

 

Ausserdem gibt es bei den Chronographen weitere Besonderheiten:

  • Doppelchronograph: Auch Rattrapante- oder Schleppzeiger-Chronograph genannt, ermöglicht das Stoppen von Runden- oder Zwischenzeiten und ist deshalb eher auf der Rennstrecke anzutreffen. Einen zweiten Sekundenzähler kann man mittels eines dritten Drückers entkoppeln, damit er stehen bleibt, dann, mit dem erneuten betätigen des Drückers, holt der gestoppte Zeiger den noch laufenden wieder ein. «Rattraper» ist das französische Wort für «wieder einholen».
  • Flyback: Dieser Mechanismus stammt ursprünglich aus der militärischen Luftfahrt. Er verkürzt den Stoppvorgang insofern, dass man die laufende Messung nicht erst stoppen und rückstellen muss. Das heisst, man kann den Zeiger augenblicklich mit dem zweiten Drücker auf Null zurückstellen. Sobald man diesen wieder loslässt, beginnt eine neue Messung.

Chronographen sind aufgrund Ihres sportlichen Designs und praktischen Nutzens eine der beliebtesten Komplikationen.

 

Der Unterschied zwischen Chronograph und Chronometer:

Die Begriffe ‘Chronograph’ und ‘Chronometer’ klingen zwar ähnlich, stehen aber für völlig unterschiedliche Arten von Uhren. So bezeichnet ein Chronometer eine amtlich geprüfte Uhr, die während 15 Tage getestet und bei der Einhaltung der Norm COSC zertifiziert wird.

 

Kalender:

Es gibt verschiedene Arten von Uhren, die Informationen auf dem Zifferblatt bezüglich des Kalenders anzeigen. Man unterteilt sie in folgende Komplikationen:

  • Vollkalender: Diese Uhr zeigt den Wochentag, das Datum, den Monat und oft auch die Mondphase an. Das Datum läuft automatisch immer auf 31, somit muss man die Uhr 5x im Jahr korrigieren.
  • Jahreskalender: Diese Uhr unterscheidet, welchen Monat 30 und welchen 31 Tage hat. Einmal jährlich jedoch, nämlich Ende Februar, muss man das Datum manuell korrigieren.
  • Schaltjahreskalender: Wie der Name schon sagt, muss bei diesem Modell der Kalender nur einmal pro Schaltjahr, also alle 1461 Tage, angepasst werden, da es auch den 28. Februar erkennt.
  • Ewiger Kalender: Die schwierigste Komplikation des Kalenders berücksichtigt selbst die Schaltjahre bis mindestens dem Jahr 2100. Meist werden alle Informationen angezeigt, wie Datum, Wochentag, Monat, Jahr und oftmals die Mondphase. Wenn man bedenkt, dass dies alles mechanisch programmiert werden muss, merkt man, dass es sich hier um pure Handwerkskunst handelt.

Minutenrepetition:

Die Minutenrepetition ist wahrscheinlich die komplexeste Funktion der mechanischen Uhren. Sie gibt auf betätigen eines Schiebers akustisch die Uhrzeit wieder und leistete vor der Zeit der Leuchtmasse auf Zeiger und Indexen nützliche Dienste. Hierfür besitzen die Uhren ein Schlagwerk, welches mithilfe von zwei kleinen Hämmerchen unterschiedlich hohe Töne für Stunden, Viertelstunden und Minuten schlägt.

 

Der Unterschied zwischen der Grande Sonnerie und der Petite Sonnerie:

Im Vergleich zur Minutenrepetition gibt die Sonnerie selbstständig, ohne betätigen eines Schiebers, die Zeit regelmässig mittels Schlagwerkes an. Die Grande Sonnerie schlägt die Stunden mit einem tiefen Ton und alle 15 Minuten die Viertelstunden. Die Petite Sonnerie schlägt die Zeit nur zur vollen Stunde. Zudem kann man die Sonnerie mittels eines Drückers ausschalten.

Diese Komplikationen, die aus einem so kleinen Raum erklingen, sind wahrlich ein Inbegriff von hoher Uhrmacherkunst.

 

Text von Caroline Landolt, WatchCollector Product Specialist